In Kläranlagen, im Baugewerbe, bei der Kanalreinigung sowie in der Farb-, Lack- und Metallindustrie spielt neben den biologischen Reinigungsprozessen auch die physikalische und chemische Abwasserreinigung eine entscheidende Rolle. Um die chemische und industrielle Wasseraufbereitung in den einzelnen Branchen optimal zu unterstützen werden häufig polymere Flockungsmittel eingesetzt. Je nach Branche und Prozess bieten die entsprechenden Hersteller meist eine grosse Palette an entsprechenden Flockungsmitteln sowie Flockungshilfsmitteln an.
Diese sind äusserst speziell und unterscheiden sich oft nur minimal durch ihre jeweiligen Ladungsstärken und ihren Molekulargewichten. Diese Mittel, oder auch organische Makromoleküle genannt, werden zur Fest-Flüssig-Trennung eingesetzt. Bei der richtigen Auswahl sollten allerdings bestimmte Kriterien beachtet werden, die letztendlich die Abwasser Flockung optimieren und positiv beeinflussen können. Ganz gleich, in welcher Branche polymere Flockungsmittel zum Einsatz kommen, die Auswahl und Verwendung ist äusserst beratungsintensiv und sollte ausschliesslich von gut ausgebildeten Fachpersonal mit einem entsprechenden Labor und Equipment durchgeführt werden.
Flockungsmittel Prozess
Um möglichst optimale Ergebnisse bei der Wasseraufbereitung zu erzielen, werden in spezifischen Branchen Chemikalien wie Koagulanten, Spalter und Adsorptionsmittel verwendet. Bei der Auswahl dieser einzelnen Flockungsmittel ist es wichtig, vorab einen genauen Labortest zu absolvieren. Jede Abwasserbehandlung ist spezifisch und somit wird für jeden individuellen Prozess der Wasseraufbereitung ein spezielles Flockungsmittel benötigt. Im Anschluss an diesen Test – erfahrungsgemäss kann mit einem Ergebnis in wenigen Tagen gerechnet werden – kann eine Empfehlung ausgesprochen werden, welches Flockungsmittel für den anstehenden Prozess bestenfalls geeignet ist. Nur auf diese Weise sind Unternehmen in der Lage, für die jeweiligen Anwendungsfälle auch exakt abgestimmte Lösungen anbieten zu können. Die empfohlenen polymere Flockungsmittel werden als Granulate, als Emulsionen und als ölfreie Dispersionen in gebrauchsfertigen Verpackungen angeboten. Die Zugabe der flüssigen Flockungsmittel sorgen im folgenden Schritt dafür, dass sich die bereits vorhandenen Mikroflocken entsprechend dem Entwässerungsgrad vergrössern und somit leichter aus der vorhandenen Flüssigkeit abgeschieden werden können.
Chemikalien zur weiteren Abwasserbehandlung
Zur Vorbehandlung des Abwasser empfiehlt es sich die richtigen Produkte direkt beim Erzeuger einzusetzen. Dieser Prozess erfolgt bevor mittels Wasserreinigung das Abwasser in die öffentliche Kanalisation abgegeben wird. Zu diesen genannten Produkten zählen neben flüssigen Flockungsmitteln auch Emulsionsspalter und Absorptionsmittel. Emulsionen aus Öl in Wasser, sogenannte Kühlschmierstoffe, werden besonders häufig in der Industrie angewendet. Bei dem Prozess der Emulsionsspaltung werden die einzelnen Wasser- und Ölphasen voneinander getrennt. So soll am Ende die Ölphase oben auf schwimmen, während der Wasserphase eine weiterführenden Wasseraufbereitung zugeführt wird. Hier können ebenfalls polymere Flockungsmittel zum Einsatz kommen.
Auch der Prozess des Schlämmens wird in der kommunalen und industriellen Abwasserbehandlung durch die Zugabe von polymeren Flockungsmittel verstärkt. So werden die anfallenden Schlämme vor der Eindickung und Entwässerung durch die Flockungsmittel chemisch konditioniert. Dieser Vorgang des Schlämmens erfolgt unabhängig von dem eingesetzten Aggregat. Als entsprechende Aggregate zur Schlammentwässerung empfehlen Experten unter anderem statische Eindicker, Seihband, Siebtrommel, Siebbandpresse, Kammerfilterpresse, Zentrifuge, Flotation und Filtersäcke. Auch bei diesem Prozess kommt es bei der Auswahl des spezifischen Flockungsmittel im Vorfeld auf die Charakteristik und die genaue Zusammensetzung der einzudickenden beziehungsweise zu entwässernden Schlämme an. Auch die eingesetzte Technik sollte bei der Auswahl mit in Betracht gezogen werden. Ebenso wie bei den weiteren Prozessen der Wasseraufbereitung geht auch bei der Schlammentwässerung der Auswahl der polymeren Flockungsmittel ein detaillgenauer Labortest voraus, bei dem die Inhaltsstoffe der Schlämme detailgenau untersucht werden.
Beispiel: Abwasserreinigung in kommunalen Kläranlagen
Kommunale Kläranlagen – biologischer, mechanischer und chemischer Art – zählen zu den Anwendungsgebieten, in den das Absetzverhalten von Schlamm durch die Zufuhr von polymeren Flockungsmitteln wesentlich verbessert wurde. Sogenannte Restverschmutzungen wie Trübungen und Arzneimittel im Abwasser können durch entsprechende Lösungsmittel erfolgreich separiert werden. So schaffen allein schon biologisch abbaubare Entschäumer erste Abhilfe bei Schäumen in Faultürmen. Im Anschluss daran erfolgt ein gezieltes Verfahren, um die Schlammeindickung weiter zu verbessern. Auch Problemen wie Verkrustungen können durch den richtigen Einsatz von polymeren Flockungsmitteln langfristig Abhilfe geschaffen werden. Als sogenannte Spezialchemikalien, die vor allem in kommunalen Kläranlagen und bei der Abwasser- und Schlammbehandlung zum Einsatz kommen, empfehlen die Experten neben den genannten polymeren Flockungsmitteln ausserdem auf Wasser basierende und polyacrylamidfreie Flockungsmittel sowie Adsorptionsmittel, Entschäumer, Fällungsmittel und pflanzliche, biologische spezielle Abwasserprodukte.
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